Schiedsrichtervereinigung

Kreis 17 - Iserlohn

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Kreis 17 - Iserlohn

Aus LEIDENSCHAFT zum Fußball.

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Unsere Schiedsrichter#1 – Elia Osthues

In dieser Serienreihe möchten wir uns vorstellen – die Schiedsrichter im Kreis Iserlohn.

 

Den Anfang machen wir mit unserem Kollegen Elia Osthues. Sieht man sich momentan das Pensum des 22-jährigen an, könnte man fast meinen, er lebe ausschließlich für den Fußball. 16 Jahre lang selbst als Spieler aktiv, ist er mittlerweile als Jugendtrainer und Schiedsrichter für seinen Verein DJK Bösperde tätig. Sein Wochenplan seit dieser Saison ist immens: „Dienstags und freitags bin ich Trainer, samstagsmorgens bin ich Trainer. Und dann bin ich samstags nachmittags und sonntags meist als Schiedsrichter aktiv.“

 

Seine Auslastung war in der Vergangenheit gar noch höher. Als ehemaliges Mitglied im Trainerteam eines ambitionierten U15-Bezirksligisten im Kreis seien teilweise nur zwei Wochentage wirklich fußballfrei gewesen. So gab es in den Wochenenden der Vorbereitung nicht selten zwei Spiele als Trainer und zusätzlich zwei Spiele als Schiedsrichter zu begleiten. Trotz dieses Pensums findet Elia aber trotzdem nach wie vor die Zeit, auch mal zu entspannen. „Am Wochenende ist es schon krass – ja. Aber wenn du das gut organisiert hast, findest du trotzdem deine Freizeit.“

 

Zur Schiedsrichterei gefunden hat der fußballerische Allrounder über einen eher unschönen Weg – den der Verletzung als aktiver Spieler. In der Schlussphase der Saison 17/18, als der damalige Eventtechniker-Azubi gerade von einem Kundenauftrag aus Berlin heimgekehrt war, verletzte sich Elia gegen Spielende des Saisonfinals und zog sich einen Außenbandriss zu. Sechs Wochen lang fiel er aus. „Mein Chef war sehr begeistert. Als Eventtechniker musst du körperlich belastbar sein. Und wenn du ein Bein nicht belasten kannst, ist das natürlich ungünstig.“

 

So stellte sein Vorgesetzter ihm nach Rückkehr ein Ultimatum: „Entweder du suchst dir was anderes, was dich mit dem Fußball verbindet – oder du spielst einfach nicht mehr.“ Gerade in dieser Phase der Grübelei kam eine Vorstandssitzung seines Vereins mit dem Hinweis darüber, dass der Verein Schiedsrichter suche, ganz gelegen. „Da habe ich mir dann gesagt, ganz ehrlich – dann mache ich halt die Schiedsrichter Ausbildung und höre als Spieler auf.“

 

Gesagt, getan. Innerhalb eines Wochenendlehrgangs in Hohenlimburg mit Schulungstagen am Freitag, Samstag und Sonntag, sowie dem Prüfungstermin am darauffolgenden Dienstag wurde Elia nach bestandener Theorie- und Praxisprüfung zum Schiedsrichter. Als besonders schwierig hat Elia den Anwärterlehrgang nicht empfunden: „Der Sporttest war zu dem Zeitpunkt eh kein Problem, gerade wenn du als Spieler zu dem Zeitpunkt regelmäßig trainiert hast. Und wenn du im Lehrgang ein bisschen aufpasst, kriegst du das easy hin.“

 

Nützliche Einblicke in die Schiedsrichterei haben die Teilnehmer auch schon im Lehrgang erhalten, als sie an einem Tag zusammen mit den anderen Anwärtern und den Lehrwarten einen Kollegen in Aktion beobachten konnten: „Es ist aus Spielersicht auch ganz schön zu sehen, dass es als Schiedsrichter nicht immer so leicht ist, eine Entscheidung zu fällen. Als Spieler sieht man es dann doch oft anders als der Schiedsrichter, aber erst als Schiedsrichter merkt man, dass man nur zwei Augen hat und alleine auf dem Feld ist.“

 

Eine Position, die sehr viel Verantwortung in sich hat. Eben diese Verantwortung reizt Elia besonders: „Als Spieler konnte ich nicht immer die Entscheidungen der Schiedsrichter nachvollziehen. Aber wenn du mal den anderen Einblick auf das Spiel bekommst, wenn du statt auf den Ball nur auf die Regeln achten und diese auch anwenden musst – das ist ein ganz anderes Gefühl.“ Für das anstehende Spiel an diesem herbstlich-frischen Sonntagvormittag bekam der Zwei-Meter-Mann das ruhigere Spiel, welches er sich vorab gewünscht hatte. Die Begegnung zwischen den U17-Vertreterinnen der SF Sümmern und des SV Hohenlimburg 10 lief – bis auf kleine Reibereien unter den Trainern – absolut gesittet ab. Eines der ruhigeren Spiele, die Elia angenehm findet. Nichtsdestotrotz freut er sich aber auch schon auf die kniffligeren Spielleitungen, die ihn in seiner weiteren Laufbahn als Schiedsrichter mit Sicherheit noch erwarten werden.